Wer den Schleusenvorgang der Schiffe einmal von Nahem sehen will, sollte sich auf die Aussichtplattform an der Uferstraße beim Zollamt (in Kiel- Wik) begeben. Diese überdachte Plattform ist das Torwagenhaus (sozusagen der “Hangar”) eines der großen Schleusentore, von dem aus man einen direkten Blick in die Südkammer der „Neuen Schleuse“ hat. Schautafeln geben zusätzlich Auskunft über den Kanal und die Kanalschifffahrt.
Die Besucherplattform ist täglich ganztägig geöffnet. Führungen von der Wiker Seite werden durch qualifizierte Führer des Vereins “Maritimes Viertel e. V.” vermittelt.
Begleitete Führungen:
Es werden begleitete Führungen im Bereich der Aussichtsplattform Kiel-Wik angeboten. Weiterhin werden Führungen vom Norden, Stadtteil Kiel Holtenau, Treffpunkt am Leuchtturm Holtenau und Drei-Kaiser-Halle (Punkt 23, Karte Maritimes Viertel) und Führungen aus Richtung Süden, Stadtteil Kiel-Wik, ausgehend von der ehemaligen Technischen Marineschule, Arkonastr. 1 angeboten. Diese Führungen enden mit der Besichtigung der Kanal-Aussichtsplattform (Punkt 13, Karte Maritimes Viertel).
Die Führungen dauern ca. 180 Minuten und werden unter fachlicher Leitung im Maritimen Viertel angeboten.
Machen Sie sich doch einen maritimen Tag mit dem Besuch am Nord-Ostsee-Kanal in Kiel-Holtenau und dem angrenzenden Tiessenkai oder entlang der historischen Bauten im Stadtteil Kiel-Wik. Eine Besichtigung der Schleusen ist für jeden Besucher der Stadt ein Muss, denn nicht nur Technikbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten. Allein die tolle Aussicht macht den Besuch lohnenswert.
Auch ohne Führung ist eine Besichtigung der Schleusenanlage möglich. Beobachten Sie den Schleusenvorgang direkt an der großen Schleusenkammer (Torbunker 4) in Kiel-Wik. Von hier aus haben Sie auch einen guten Blick auf den Binnenhafen und die Holtenauer Hochbrücke. Dieser Aussichtspunkt steht Ihnen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zur Verfügung. Besuch der Schleusen-Aussichtsplattform Kiel-Wik: Erwachsene 1,00 €, Kinder, Schüler, Studenten 0,50 €. Bitte beachten Sie, dass das Schleusengelände ein Sicherheitsbereich ist. Was Sie sich auch nicht entgehen lassen sollten: Das Wasser- und Schifffahrtsamt betreut eine Personenfähre zwischen Kiel-Holtenau und Wik, auf der Sie auch ihr Fahrrad frei mitnehmen können. Sie haben von hier einen hervorragenden Blick auf das Schleusengeschehen und kreuzen auf ihrem Weg von dem einen zum anderen Ufer den ein- bzw. auslaufenden Schiffsverkehr. Die Fähre fährt nach einem festen Fahrplan.
Achtung: Besichtigungen direkt auf der Schleuseninsel sind leider nicht möglich.
Warum gibt es eine Schleuse?
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Zeitreise: Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals
Er teilt Schleswig-Holstein in zwei Hälften und erspart Schiffen einen Umweg von 450 Kilometern: der Nord-Ostsee-Kanal. Den Grundstein legte Kaiser Wilhelm vor 130 Jahren. Die „Neue Schleuse“ ist seit 1914 in Betrieb. Die Kammern in Holtenau sind 330 m lang, 48 m breit und 14 m tief. Diese Maße lassen es zu, dass der NOK zu den drei größten und meistbefahrenen Kanälen der Welt gehört. Jede der zwei Kammern wird über je zwei riesige Schiebetore am Binnen- u. Außenhaupt verriegelt. Die Tore im Mittelhaupt sollten die Verkürzung einer Kammer und damit einer schnelleren Passage der Schleusen dienen; deren Nutzung wurde aber schon vor langer Zeit aufgegeben.
In der Kanalausstellung in den Hallen der ehem. Technischen Marineschule in der Arkonastraße 1 , wird sowohl die ältere als auch die neuere Kanaltechnik sowie Wissenswertes zum Kanalgeschehen und zur Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals präsentiert. Im Rahmen von kompetenten Führungen durch den Verein “Maritimes Viertel”, ist es möglich, interessante Informationen über die Schleusen und den NOK zu erhalten.
Die ca. 99 Kilometer lange Wasserstraße verbindet die Kieler Förde mit der Elbe bei Brunsbüttel. 1895, nach insgesamt acht Jahren Bauzeit von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht, entwickelte sich die ehemals Kaiser-Wilhelm-Kanal genannte Verbindung zwischen Nord- und Ostsee über die Jahrzehnte zu einer der wichtigsten Verkehrsadern Schleswig-Holsteins. Zeitweise bis zu 43.000 Schiffe passieren jährlich den Kanal – und damit mehr, als im berühmten Suez- und Panamakanal zusammen. Eine Fahrt um Jütland durch das Skagerrak kann leicht einen Umweg von 24 Stunden bedeuten und somit einen enormen zusätzlichen Treibstoffverbrauch mit erheblicher Umweltbelastung. Im Schnitt legt ein solches Schiff dann rund 250 Seemeilen mehr zurück.
Drohnenflug: Die Schleuse aus der Luft, hier!